Ben-Haim-Forschungszentrum

 

Aktuelles

02.07.2022: CD-Tipp: "Paul Ben-Haim: Music for Strings", mit der bayerischen kammerphilharmonie (in Kooperation mit dem Ben-Haim-Forschungszentrum) | Update 29.06.2023: Auszeichnung mit dem OPUS KLASSIK in der Kategorie Neue Klassik

22.03.2022: "Der Komponist Paul Ben-Haim – von München nach Israel", Interview für Bayern 2 radioWissen

 

Das Forschungszentrum

München verfügte zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur über eine der größten jüdischen Gemeinden Deutschlands. Eine Vielzahl bedeutender Künstlerinnen und Künstler prägte weit über die Stadtgrenzen hinaus eine lebendige jüdische Musikkultur. Als ‚Hauptstadt der Bewegung‘ machte sich deshalb der antisemitische Verfolgungsdruck der Nationalsozialisten hier wie in ganz Bayern besonders stark bemerkbar. Nach dem Ende des ‚Dritten Reichs‘ wurde die Region als Ziel der jüdischen Remigration und zentraler Durchgangsraum für Displaced Persons zu einem der wichtigsten Schauplätze jüdischen Musiklebens in der Bundesrepublik.

Das Ben-Haim-Forschungszentrum – eine Initiative der Hochschule für Musik und Theater München – untersucht die Geschichte und die Musik verfolgter Komponistinnen und Komponisten sowie die jüdische Musikkultur in ihrer ganzen Vielfalt vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus mit Schwerpunkt im süddeutschen Raum. Nicht zuletzt aufgrund ihres Hauptgebäudes an der Arcisstraße 12, einem ehemaligen Repräsentationsbau der Nationalsozialisten, sieht sich die Hochschule hierbei in besonderer historischer Verantwortung. Zahlreiche Biographien ehemaliger Mitglieder, Schülerinnen und Schüler der Akademie der Tonkunst sind untrennbar mit der NS-Vergangenheit verbunden.

So auch im Falle des Namensgebers des Forschungszentrums, Paul Ben-Haim: Der 1897 in München als Paul Frankenburger geborene Dirigent, Komponist und früherer Schüler der Hochschule emigrierte aufgrund massiver antisemitischer Anfeindungen 1933 nach Palästina, wo er seinen Nachnamen in Ben-Haim („Sohn Heinrichs“) änderte. Ben-Haims Biographie steht stellvertretend für viele andere jüdische Musikerinnen und Musiker, die vom Nationalsozialismus vertrieben wurden. Während seines Exils wurde er zu einer der einflussreichsten Personen für das Musikleben Palästinas und die Entwicklung eines israelischen Nationalstils.

Die Forschungsarbeit des Zentrums, die durch eine Lehr-, Vortrags- und Publikationstätigkeit sowie Konzertveranstaltungen ergänzt wird, soll dazu beitragen, die Geschichte jüdischer Künstlerinnen und Künstler aufzuarbeiten, eine lebendige Erinnerungskultur für jüdische Musik und jüdische Musikschaffende in München und ganz Bayern zu fördern und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Reichhaltiges Quellenmaterial hält das Zentrum insbesondere zu Paul Ben-Haim und Wolfgang Jacobi (1894-1972) vor, zwei Musikerpersönlichkeiten, deren Geschichte eng mit unserer Hochschule verknüpft ist.

 

Kontakt

Leitung:

Dr. phil. Tobias Reichard | Email

 

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Nachlass Wolfgang Jacobi):

Dr. phil. Barbara Kienscherf | This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

 

Studentische Hilfskräfte:

Annika Elsäßer, Florian Grzeschik

  

Vergangene Meldungen

05.07.2022: Festkonzert zum 125. Geburtstag Paul Ben-Haims in Kooperation mit der bayerischen kammerphilharmonie im Großen Konzertsaal der HMTM (Infos)

05.07.2022: "Zum 125. Geburtstag von Paul Ben-Haim", Feature von BR KLASSIK (Svenja Wieser)

21.06.2022: "...so werden wir sein wie die Träumenden". Gesprächskonzert mit Chorwerken Paul Ben-Haims in der ehemaligen Synagoge Kriegshaber Augsburg (Infos)

28.04.2022: Geschichte hörbar machen. Gedenkkonzert zum 77. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau, 19 Uhr, Schloss Dachau (Infos)

11.02.2022: Ben-Haim - Resonanzen, Konzert mit Liedern und Kammermusik von Paul Ben-Haim (Infos)

28.01.2022: Pressemitteilung | Ben-Haim-Forschungszentrum erhält wichtigen Teilnachlass von Paul Ben-Haim

27.01.2022: "Ben-Haim-Forschungszentrum macht Geschichte hörbar", Interview für BR KLASSIK

09.11.2021: Vortrag zum Thema "Jüdisches Musikleben in München", Münchner Volkshochschule (Link)

10.11.2021: Interview auf SWR2 zum Thema "Orchestrales Vergessen – Jüdische Musiker zur NS-Zeit"

11.07.2021: "Sommer im Hof" | Gesprächskonzert des Ben-Haim-Forschungszentrums mit Werken von Weill, Eisler, Ullmann u.a. anlässlich des Festjahrs "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" im Innenhof des Münchner Stadtmuseums (Infos und Tickets)

26.05.2021: "Romeo und Julia im Schnee & Masel Tov". Stummfilmvorführung & Tanzperformance anlässlich des Festjahrs "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Stream-on-Demand auf dem YouTube-Kanal der HMTM ab 8. Juni

12.05.2021: Neuerscheinung | Jüdische Musik im süddeutschen Raum / Mapping Jewish Music of Southern Germany (Musikwissenschaftliche Schriten der Hochschule für Musik und Theater München 16), hg. von Tina Frühauf und Claus Bockmaier, München 2021 (Link)

09.05.2021: „100 Jahre Sophie Scholl“ | Gemeinschaftskonzert der bayerischen Musikhochschulen im Livestream, Beginn: 18:00 Uhr

05.03.2021: Tagung | Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland. Aktuelle Fragen und Positionen, MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln und Institut für Jüdische Studien der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 12.–13. April 2021 (Link)

23.02.2021: Interview für Deutschlandfunk/Musikszene über OrchestermusikerInnen im Nationalsozialismus

25.01.2021: Interview für BR SWEET SPOT zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar)

18.01.2021: Interview im Deutschlandfunk über Pläne und Ziele des Ben-Haim-Forschungszentrums

10.09.2020: Interview im Münchner Feuilleton über die Arbeit des Ben-Haim-Forschungszentrums

29.06.2020: Interview mit Deutschlandfunk Kultur über das Zentrum und den Komponisten Paul Ben-Haim

29.06.2020: Sonderkonzert der HMTM um 19 Uhr im Live-Stream mit Liedern von Paul Ben-Haim und Walter Arlen

21.05.2020: "Beifall bleibt zu unterlassen", Bericht der Süddeutschen Zeitung über die Forschung des Zentrums

24.04.2020: Tobias Reichard im Interview zur Arbeit des Zentrums

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